Regula, 38 Jahre alt mit Wohnort in Einigen, unterrichtet bei der Fahrschule GA-RO als Fahrlehrerin unter dem Motto «Mein Ziel ist dein Erfolg».

Als Fahrlehrerin gebe ich mein Wissen tagtäglich weiter. Am liebsten unterrichte ich im praktischen Fahren, da diese Unterrichtsform eine grosse Abwechslung bietet und die Abdeckung der individuellen Bedürfnisse der Fahrschüler durch Einzellektionen stets gewährleistet ist. So wird den Lernenden in einer Vorschulung die Basis nähergebracht. Dazu gehören das Kennenlernen des Fahrzeuges, der Pedalbedienung, der Gangschaltung, der Fahrbahnbenützung sowie das Verständnis der Blickführung. Aufgebaut wird mit der Grundschulung, in welcher wir uns dem Anfahren in der Steigung / im Gefälle, dem Abbiegen, dem Befahren von Kreisverkehrsplätzen, dem Rechtsvortritt, dem Einspuren und anderen Details widmen. Anschliessend geht es in der Hauptschulung mit dem Parkieren, der Notbremsung, dem Wenden, dem Rückwärtsfahren, dem Einfädeln und der Lückenbenutzung weiter. Zuletzt geht es in der Perfektionsschulung um den Feinschliff, wozu die Prüfungsvorbereitung und die Fahrt auf der Autobahn zählen.
Neben den verschiedenen Unterrichtsformen widme ich mich in meinem Alltag auch unentbehrlichen administrativen Aufgaben, wie beispielsweise dem Ausfüllen von Schülerblättern und der Terminkoordination mit den Fahrschülern.
Natürlich spielt die praktische Führerprüfung ebenfalls eine wichtige Rolle in meinem Beruf, denn darauf arbeite ich mit meinen Schülern hin. Während der Prüfung, welche ungefähr 50 Minuten dauert, sind die Prüfungsabsolventen mit dem Prüfungsexperten unterwegs. Derweilen treffe ich mich mit Kollegen von anderen Fahrschulen zum Austausch bei einem Kaffee oder erledige administrative Tätigkeiten. Selbstverständlich „fiebere“ ich mit jedem meiner Fahrschüler mit, bis das langersehnte Resultat verkündet wird.
Vorgängig habe ich eine kaufmännische Ausbildung im Bankwesen absolviert, wo ich bis im Jahre 2017 noch als Sachbearbeiterin gearbeitet habe. Jedoch hat mir in diesem Beruf der enge Kontakt mit jungen und älteren Menschen gefehlt, weshalb ich die Abwechslung als Snowboardlehrerin während dem Winter auf dem Jaunpass geschätzt habe.

In meinem Beruf treffe ich täglich auf neue Menschen mit unterschiedlichsten Charaktereigenschaften, Lernfähigkeiten und Stufen des Selbstvertrauens. Entgegen vieler Vermutungen steigen aber nicht nur jüngere Personen, sondern auch ältere Menschen zu mir ins handgeschaltete Auto oder in den Automaten. Zudem begleite ich auch Menschen mit Beeinträchtigungen auf ihrem Weg zur Führerprüfung.
Mein Tagesablauf variiert je nach vereinbarten Terminen und Kursen sowie je nach Jahreszeit zwischen morgens um 6.00 Uhr und abends um 21.00 Uhr. Jeder Tag gestaltet sich sehr individuell.
Darf ich mir einen freien Tag gönnen, wie es mehrheitlich am Donnerstag und Sonntag zutrifft, widme ich mich zwischendurch dem Musik machen. Ich spiele leidenschaftlich gerne Trompete. Nebenbei verbringe ich meine Freizeit gerne mit meinen drei Gottenkindern. Im Sommer gehe ich zudem sehr gerne im Thunersee baden und im Winter bin ich beim Snowboarden auf der Piste anzutreffen.
An meinem Beruf fasziniert mich ganz klar der intensive Menschenkontakt. Mir gefällt es, meinen Schülern neues Wissen, Bewusstsein für die Sicherheit im Strassenverkehr und hoffentlich auch die Freude am Autofahren weiterzugeben. Jedoch schätze ich nicht nur die Zeit mit meinen Fahrschülern, sondern auch die Zusammenarbeit mit einem grossartigen Team. Ich bin ein absoluter Team-Mensch, weshalb ich gegenseitiges Verständnis und Zuhören sowie ein reger Austausch als sehr wichtig empfinde.
Definitiv würde ich diese Ausbildung nochmals absolvieren. Ich zähle es zum Schönsten, wenn ich meinen Fahrschülern zum Erfolg bei der Führerprüfung verhelfen kann und ihre Fortschritte, Motivation und Freude sehe. Aus diesem Grund unterrichte ich unter dem Motto „Mein Ziel ist dein Erfolg“. Doch auch in meinem positiven Alltag gibt es kleinere Hürden zu überwinden. So beschert es mir ebenfalls eine gewisse Anspannung, wenn Schüler mit mehr als der normalen Nervosität kämpfen oder mit geringem Selbstvertrauen zur praktischen Führerprüfung antreten. Ich versuche jedoch beim Einfahren vor der Prüfung eine möglichst lockere aber natürlich konzentrierte Stimmung zu erlangen. Auch gestaltet sich der Umgang mit den Fahrschülern nach gescheiterten Führerprüfungen nicht immer einfach. Die Fehler bei mir selber oder gar beim Fahrschüler zu suchen, ist jedoch keine Lösung. In solchen Momenten, welche glücklicherweise selten vorkommen, gilt es, das Gesamtbild zu betrachten, zu welchem Nervosität, allenfalls auch einmal spezielle Wetterverhältnisse, die Konzentration oder das „Blackout“ zählen. So oder so übernehme ich in diesen Fällen eine psychologische Rolle. Verständnis, Trost und gutes Zureden sind besonders wichtig.
Trotz diesen wenigen negativen Erlebnissen würde ich wohl kaum zurück auf den Beruf der Sachbearbeiterin wechseln. Viel mehr würde ich einen Weg in die Pflege oder ins Sozialwesen einschlagen, wenn ich den Beruf gezwungenermassen wechseln müsste.
Meiner Meinung nach qualifiziert sich eine gute Fahrlehrerin durch Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Geduld, Freundlichkeit, Motivation und Akzeptanz gegenüber allen Menschen. Der Gang zur Fahrschule soll kein Muss sein, sondern ein positives Erlebnis, bei welchem viele nützliche Kenntnisse angeeignet werden können und mehr Selbstvertrauen erlangt werden kann.
Das wäre ja mein Horror job 😀 Ich hasse Auto fahren und sitze zweimal im Jahr hinterm Steuer. Aber es stimmt, dass ein Fahrlehrer geduldig und freundlich sein sollte. Hatte da leider nicht so tolle Erfahrungen. Vielleicht mit ein Grund warum mir auto fahren jetzt nicht so liegt.
Liebe Denise, danke für deinen Kommentar 🙂 Ein Fahrlehrer darf keine Angst haben und muss auf die Schüler eingehen können. Sind wir doch froh, gibt es andere die diesen Beruf ausüben
Sehr interessanter Beruf, allerdings wäre das nicht für mich. Ich krieg ja als Beifahrer schon die Krise, wie sollte das dann als Fahrlehrerin sein
Liebe Anja, danke für deinen Kommentar 🙂 Ja ein Fahrlehrer muss sicherlich auch starke Nerven haben.
Sehr interessanter Beitrag!
Die Fahrschule als Schüler steht mir auch noch bevor 🙂
Liebe Christina, danke für deinen Kommentar 🙂 Ich wünsche dir viel Erfolg und Spass in der Fahrschule.
Oh auf mich wartet die Fahrschule auch noch. Mal gucken wann es wirklich soweit ist. Aber als Job wäre das wohl auch eher nichts für mich.
Lieber Felix, danke für deinen Kommentar 🙂 auch dir wünsche ich viel Spass und Glück in der Fahrschule.